Kreuzberger Chronik
Mai 2019 - Ausgabe 209

EDITORIAL
Eine offensichtlich jüngere Leserin schrieb uns nicht ohne Ironie, dass die Leute auf unseren Covern entweder graubärtig oder glatzköpfig sind. Und dass wir von Frauenquoten nichts zu halten scheinen. Wir geben zu: Wir haben eine Vorliebe für ältere Leute und halten nichts von Männer- oder Frauenqouten. Bei der Auswahl unserer Titelblätter entscheiden auch weder Bärte noch Frisuren, sondern die Geschichten, die hinter den Gesichtern stecken. Und es sind eben die heute Grauen, Haar- und Zahnlosen, die dabei waren, als in den Sechzigern und Siebzigern mit Demonstrationen, Hausbesetzungen und einer lokalen Subkultur ein Gegenentwurf zu dieser Gesellschaft formuliert wurde, der den »Mythos Kreuzberg« begründete. Die Sechzig- und Siebzigjährigen sind die Zeitzeugen. Eine von ihnen ist Helga Costantini, - immerhin eine Frau! - die seit einem halben Jahrhundert am Nabel der Kreuzberger Welt arbeitet: In der Markthalle am Marheinekeplatz. d. R.

INHALT
Kreuzberger

Helga Costantini

Ich hätte nirgendwo anders arbeiten wollen als in der Halle

von Edith Siepmann
Titelfoto: Holger Groß



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