Kreuzberger Chronik
Juli 2022 - Ausgabe 241

EDITORIAL
Im März 2017 veröffentlichten wir in einer Serie über die letzten Oasen Kreuzbergs eine Reportage über »Die Gärten am See«, die nach Kriegsende um das Regenwasserauffangbecken des Flughafens Tempelhof entstanden waren. Nach dessen Schließung planten Investoren an deren Stelle ein »Lilienthalquartier«, woraufhin die sonst friedlichen Gärtner auf Transparenten entlang des Columbiadamms verkündeten: »Senat will Beton statt Gärten!« Dass die Stadt solche Pläne noch nicht begraben hat, dafür spricht die Geschichte über das »Raumlabor«, das seit 2018 das Areal am künstlichen See in eine idyllische Stadtlandschaft verwandelt. 2021 wurde das Labor-Projekt einer »Floating University« inmitten der Schrebergärten auf der Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Dennoch ziert sich der Senat jedes Jahr aufs Neue, den Verantwortlichen einen längerfristigen Pachtvertrag zu überlassen. Ebenso ergeht es den Schrebergärtnern, deren Verträge ebenso nur für ein Jahr Sicherheit bieten. Verdächtig! d. R

INHALT
Kreuzberger

Gert Bertram

Wenn ich Mucke mache, ist die Welt in Ordnung

von Hans W. Korfmann
Titelfoto: Holger Groß



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